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Fische
- Ernährung
Eine kurze Einführung in die
Ernährung von Fischen
Es gibt viele Gründe, die für Fischfutter sprechen, das speziell auf die Nahrungsbedürfnisse von Fischen
abgestimmt ist. Hier eine kurze wissenschaftliche Einführung:
Wie Fische Fett speichern
Der Stoffwechsel von kaltblütigen Fischen und warmblütigen Säugetieren hat eine Gemeinsamkeit: Die Existenz
zweier Verbindungen im Fischgewebe ("Adenosindiphosphat" und "Adenosintriphosphat") deuten
an, dass bei beiden der Prozess des Energieumsatzes auf dem Abbau komplexen Materials beruht.
Der große Unterschied zwischen Fisch und Säugetier besteht darin, dass Fische ihre Körpertemperatur nicht
regulieren können. Der durchschnittliche Zierfisch lebt in einer Umgebung, die nicht wärmer als 25° C wird,
wenn er sich in einem Haus mit Zentralheizung oder in einem thermostatgeregelten Aquarium befindet. Daher
speichern Fische Fett als ungesättigte Öle (Beispiel Lebertran). Die gesättigten Fette der höheren
Lebensformen würden bei so niedrigen Körpertemperaturen erstarren .
Was Aquarienfische nicht fressen sollten
Die menschliche Nahrung ist zum größten Teil zur Fischfütterung ungeeignet, denn Fische speichern Fette als
ungesättigte Öle. Fetthaltige Nahrungsmittel wie Schinken, Burger, Würstchen oder Formfleisch können den
Darm der Fische durch einen festen Fettklumpen blockieren. Aus diesem Grund ist auch Tiernahrung auf
Fleischbasis, wie sie für andere Heimtiere hergestellt wird, ungeeignet. Nahrung auf Fischbasis ist
gesünder. Der Vitamingehalt ist nach der Verarbeitung jedoch im Vergleich zur Lebendfisch - Nahrung, wie sie
Raubfische fressen, geringer.
Barsche sind mit strahlenförmigen Flossen, die sich hauptsächlich in tropischem Süßwasser
aufhalten. Die verschiedenen Barscharten zählen sowohl zu den Pflanzenfressern als auch zu den Allesfressern
und Fleischfressern. Die Pflanzenfresser ernähren sich hauptsächlich von Algen. Diese sind nicht
vergleichbar mit unserem Gemüse; deshalb sollten sie damit auch nicht gefüttert werden.
Logischerweise ist die Nahrung, die freilebende Fische zu sich nehmen, am besten. In freier Wildbahn reicht
die Nahrungskette von Planktonfressern bis hin zu Räubern wie dem Piranha. Alle Fische fressen lebende
Pflanzen oder Tiere. Doch Lebendfutter birgt in einem Aquarium eine gewisse Infektionsgefahr. Viele Parasiten
nutzen die Nahrungskette und sichern ihr Überleben, indem sie den Fisch als Wirt zwar befallen, er aber nicht
daran stirbt. In der Enge des Aquariums kann das Gleichgewicht zugunsten der Parasiten gestört werden. Sie
vermehren sich dann gefährlich und töten den Fisch. Zu den Parasiten im Lebendfutter gehören:
Ichthyophihirius (der die Weiße - Pünktchenkrankheit hervorruft), Lernien (Ankerwurm), Argulus (Fischläuse)
sowie Viren und Bakterien.
Daphnia (Wasserflöhe) und Tubifex werden als ideales Lebendfutter angeboten. Wenn Sie diese Nahrung unter dem
Mikroskop betrachten, sehen Sie für gewöhnlich die Parasiten. Entweder befinden sie sich im Körper des
Tieres oder in seiner Umgebung. Die Fütterung dieser Nahrung ist stets mit einem Risiko für die Fische verbunden.
Man kann jedoch einige dieser Tiere kultivieren und sie von Infektionsquellen isolieren. Ein gutes Beispiel
ist die Kultivierung von Eiern des Salzwasserkrebses als Anfangsnahrung für Jungfische. Werden Ihre Fische
auf die Zucht vorbereitet, füttern Sie Lebendfutter, das nicht im Wasser lebt wie zum Beispiel: Regenwürmer,
Blattläuse von unbehandelten Rosen, kleine Landschnecken, Nacktschnecken und Fliegen. Keines dieser Tiere
kann Wasserparasiten übertragen.
Sie können auch Lebendfutter aus Kulturen kaufen, z. B. weiße Mückenlarven, Mikros und Fruchtfliegen. Im
Notfall können Nahrungsreste wie gehackter Fisch oder fettarmes Fleisch wie Geflügel und Rinderherz an
Fleischfresser verfüttert werden. Schollen mit gekochten Erbsen, blanchiertem Salat und Tiefkühlspinat
eignen sich ebenfalls. Dabei darf frisches oder gefrorenes Futter nicht das Wasser des Aquariums
verunreinigen. Wölkchen kleiner Partikel aus löslichem Material können das Filtersystem überlasten und
eine Stickstoffkrise auslösen. Bedenken Sie auch, dass diese Nahrungsmittel nur wenig Spurenelemente
enthalten.
Das ideale Futter
Am bequemsten ist die Fütterung fertigen Flockenfutters. Es besteht aus kleinsten Plättchen verschiedener
Rohmaterialien, die auf unter 4 % Feuchtigkeitsgehalt getrocknet wurden. So können sich keine Bakterien oder
Pilze in ihnen vermehren. Durch diesen geringen Feuchtigkeitsgrad hält sich Flockenfutter besonders lange.
Und der fehlende Wasseranteil ist für die Ernährung der Fische nicht von Bedeutung.
Alle Hersteller reichern ihre Nahrung mit Vitaminen an, um den Verlust bei der Verarbeitung auszugleichen.
Diese Zusätze enthalten Ascorbinsäure, denn wie wir Menschen können Fische kein Vitamin C durch ihren
Stoffwechsel erzeugen. Auch Mineralien und eventuell Lysin und Methionin werden zugesetzt. Diese Aminosäuren
sind in Fischfleisch in besonders hohem Maß enthalten.
Die Sache mit dem Protein
Ein wichtiger Faktor bei der Ernährung von Fischen ist der Proteingehalt. In freier Wildbahn fressen fleisch-
oder allesfressende Fische relativ proteinhaltige Kost. Speisefische bekommen aus kommerziellen Gründen eine
ähnlich proteinreiche Nahrung. Sie werden dadurch größer. Der Aminosäuregehalt in proteinreicher Nahrung
wird vom Fisch sowohl als Energiequelle als auch für das Wachstum verwendet. Wenn die Aminosäure
aufgespalten wird, fällt ein Abfallprodukt an: Ammoniak. Ammoniak ist für Fische giftig. Daher verwenden
Forellen- und Lachsfarmen Systeme mit fließendem Wasser, das das Ammoniak wegspült. Im heimischen Aquarium
ist solch ein System nicht möglich. Wenn der Ammoniakgehalt dort zu hoch steigt, werden die Fische zunächst
belastet und ihre Kiemen gereizt - dann sterben sie. Meeresfische sind besonders anfällig, da Ammoniak bei
hohem pH-Wert noch gefährlicher ist.
Die Lösung ist die Verwendung einer hochwertigen Proteinquelle, so dass auch eine geringere Menge Nahrung
noch genügend Nährstoffe liefert. Die Energie wird dann aus Kohlenhydraten in der Nahrung gewonnen, die in
ungiftiges Kohlendioxid und Wasser aufgespalten werden. Das ist besonders wichtig für die Erhaltung der
Wasserqualität des Aquariums.
Die Futtermenge
Die meisten Fische können pausenlos fressen. Sie verdauen das, was sie brauchen, und scheiden den Rest aus.
Der Goldfisch stammt aus der allesfressenden Karpfenfamilie und verwertet biologisches Material in einem
immerwährenden Kreislauf. Mit Hilfe von Darmbakterien kann er sogar Zellulose verdauen. Er wird daher auch
gelegentlich "Unterwasserkuh" genannt. Er ist ständig auf Nahrungssuche, und deshalb meint sein
Besitzer häufig, ihn ständig füttern zu müssen. Meistens wird er schließlich überfüttert. Der Fisch
scheidet dann mehr Exkremente aus, und das Aquarium wird bedeutend verunreinigt.
Versuche mit Zierfischen von Professor Klontz (Universität Idaho, USA) zeigten, dass ein wachsender Fisch
etwa 5 % seines Körpergewichts verteilt auf drei oder mehr Mahlzeiten benötigt. 1 % des Körpergewichts pro
Tag wäre die Überlebensration. In Futterflocken ausgedrückt bedeutet dies, dass ein durchschnittlicher
tropischer Gesellschaftsfisch (wie einige Salmler) mit einem Gewicht von 0,5g etwa 0,025g oder drei Flocken
täglich benötigt. Entweder auf einmal oder in drei Fütterungen.
Da das Abwiegen des Futters nicht praktikabel ist, sagen die Hersteller meist nur: "Sparsam
füttern" - was bedeutet, dass die Fische zwei oder drei Minuten lang am Tag fressen. Normalerweise ist
der Magen eines Fisches gefüllt, wenn er ein paar Flocken gefressen hat. Er schwimmt dann von der
Futterstelle weg. Jetzt sollten Sie aufhören zu füttern und die Reste abfischen. Das Problem dabei ist, dass
die Fische schon kurze Zeit später wieder zur Futterstelle zurückkehren und nach mehr suchen. Wenn Sie dann
weiterfüttern, werden Sie jedes Mal füttern müssen, wenn Sie am Aquarium vorbeigehen. Und irgendwann werden
damit große Verschmutzungsprobleme ausgelöst.
Man neigt dazu, die Futtermenge und Fütterungszeit seinen eigenen Gewohnheiten anzugleichen. Der größte
Teil unserer Nahrung dient jedoch der Erhaltung der Körpertemperatur – was den Fisch nicht betrifft. Der
andere Teil dient dem Kampf gegen die Schwerkraft – womit die Fische ebenso wenig zu tun haben. Für
Tropenfische wie den Salmler reicht eine Menge von drei Flocken pro Tag zur Deckung des Bedarfs aus. Größere
Fische benötigen etwas mehr.
Große Fische
Für größere Fische wie den Pfauenaugenbuntbarsch (Astronotus ocellatus) ist Futterflocken zu klein. Daher
verwenden Fischbesitzer Stücke vom Fischfilet, Scholle oder mageres Fleisch wie Rinderherz und -leber. Um die
Fische mit den notwendigen Mineralien, die in handelsüblichem Futter enthalten sind, zu versorgen, schneidet
man in die Futterklumpen eine Kerbe und gibt kurz vor der Fütterung einige Flocken hinein. Füttern Sie keine
Forellenstücke, da diese zuviel Protein enthalten und Probleme bei der Wasserqualität hervorrufen könnten.
Fische richtig füttern
Im Gegensatz zum Menschen können Fische pausenlos fressen. Sie verdauen, was sie brauchen und scheiden den
Rest aus. Daher passiert es häufig, dass Fische überfüttert werden und teilweise unverdautes Futter
ausscheiden. Diese Exkremente verschmutzen das Aquarium, während der Fischhalter glaubt, dass er die richtige
Menge füttert.
Es ist erstaunlich, mit wie wenig Futter Fische auskommen. Anders als Menschen müssen sie nicht gegen die
Schwerkraft kämpfen oder eine hohe Körpertemperatur aufrechterhalten. Daher benötigen sie nur wenig
Nahrung, um wachsen und herumschwimmen zu können.
Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Fische richtig füttern:
Fertignahrung für Fische
Fische ernähren sich in ihrer natürlichen Umgebung von verschiedenen Pflanzen, Insekten oder anderer
lebender Nahrung im Wasser. Diese Futterquellen sind im allgemeinen im Überfluss vorhanden und sehr nahrhaft.
Da sie jedoch Krankheiten und Infektionen übertragen können, sollten Sie Ihre Fische in der geschlossenen
Umgebung des Aquariums nicht mit Kleinstlebewesen aus Tümpeln füttern.
Fertignahrung enthält meist alle Nährstoffe und Spurenelemente, die Zierfische brauchen. Wählen Sie jedoch
stets eine gute Marke. Nur so können Sie sichergehen, daß die Qualität stimmt. Denn die Hersteller von
Fertignahrung betreiben meist eingehende Forschungen bezüglich der Zusammensetzung ihrer Produkte. Diese
besitzen eine ideale Zusammenstellung von Nährstoffen, einschließlich Vitaminen und Mineralien, die Fische
für ein langes und gesundes Leben brauchen. Ohne die richtige Menge der Nährstoffgrundbausteine wachsen
Fische nicht mehr, sie verlieren ihre Farbe, vermehren sich nicht, werden anfällig für Krankheiten und
können frühzeitig sterben.
Wenn Sie Ihre Fische füttern, beachten Sie bitte die Verpackungshinweise. Normalerweise füttern Sie die
Fische ein- bis zweimal am Tag und entfernen sichtbare Reste der vorherigen Fütterung.
Lebensnotwendige Nährstoffe
Die Futtermenge, die Fische benötigen, unterscheidet sich in Relation zu ihrer Körpergröße erheblich von
der des Menschen. Menschen sind Warmblüter und verwerten etwa 70% aller Kalorien, die sie der Nahrung
entnehmen, ausschließlich zur Erhaltung der Körpertemperatur. Fische hingegen sind Kaltblüter und haben
dieses Problem nicht. Da Fische sozusagen im Wasser schweben, benötigen sie auch keine Energie, um gegen die
Schwerkraft anzukommen. Deshalb brauchen sie relativ kalorienarme Zutaten wie Kohlenhydrate.
Auch der Vitaminbedarf ist bei Mensch und Fisch unterschiedlich. Im Verhältnis benötigen Fische mehr
Vitamine. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Menschen ein besseres Verdauungssystem besitzen und Vitamine
leichter verwerten können.
Proteine setzen sich aus Stickstoffverbindungen zusammen, die man Aminosäuren nennt. Sie sind wichtig für
das Wachstum und den Aufbau von Gewebe. Fische können einige Proteine jedoch nur schlecht verdauen und
verwerten. Deshalb nutzen sie solche von geringerer Qualität lediglich als Kalorienlieferanten. Dadurch
scheiden sie mehr Ammoniak aus, was giftig für sie ist. Gehalt und Qualität der Proteine in Fischnahrung
sind also sehr wichtig. Außerdem benötigen sie Aminosäuren in ihrer Nahrung, da sie bestimmte Arten davon
nicht selbst produzieren können. Zwei dieser wichtigen Aminosäuren sind Lysin und Methionin.
Wissenschaftler und führende Aquaristen sind sich seit Jahren dieser Anforderungen bewusst. Sie haben
festgestellt, dass die Fütterung von Vollnahrung am besten und sichersten ist. Denn Fertignahrung birgt kein
Infektionsrisiko. Ein Schlüsselfaktor dabei ist der Wasseranteil im Futter. Mikroorganismen können sich in
einem Feuchtigkeitsniveau von weniger als 4% nicht entwickeln. Daher sollte Trockenfutter für Fische einen
Feuchtigkeitsgehalt unter 4% besitzen.
Studien haben gezeigt, dass sich die Nährstoffe im Wasser sehr schnell auflösen und den Fischen somit nicht
mehr zur Verfügung stehen. Je länger das Futter im Wasser schwimmt, desto größer ist der Verlust an
Nährstoffen. Dies bedeutet, dass Fische, die sich im mittleren oder unteren Bereich des Aquariums aufhalten,
ihr Futter manchmal erst dann bekommen, wenn sich die meisten wasserlöslichen Nährstoffe bereits aufgelöst
haben.
So vermeiden Sie die Verschmutzung Ihres Aquariums
Die Gefahr einer Verschmutzung durch ungefressenes Futter und Exkremente besteht in jedem Aquarium. Daher sind
die richtige Ausrüstung, eine gute Wasseraufbereitung und die Wartung des Aquariums wichtig. Fischfutter
trägt auf verschiedene Weise dazu bei, das Verschmutzungsrisiko auf ein Minimum zu begrenzen: Die Fische
bekommen Futter, das ihnen schmeckt. So bleibt weniger ungefressenes Futter im Wasser. Eine leicht verdauliche
Zusammenstellung, die die Fische gut verarbeiten können, wird zu einem größeren Teil in Wachstum und
Energie umgewandelt. Das bedeutet, dass weniger Abfallprodukte das Wasser verschmutzen können.
Wie oft sollten Sie Ihre Fische füttern?
Wie oft Sie die Fische füttern sollten, hängt von der Fischart ab. Fleischfresser bevorzugen eine große
Mahlzeit, nach der sie den Rest des Tages damit verbringen, herum zu schwimmen und zu verdauen.
Pflanzenfresser hingegen knabbern am liebsten den ganzen Tag herum. Wenn Sie ein Gesellschaftsaquarium
besitzen, in dem verschiedene Fische leben, können Sie einen Kompromiss finden und ein- bis zweimal am Tag
füttern. Wenn Sie Fische züchten, müssen Sie sie mehrmals täglich füttern. Denn Fischbrut hat zwar
großen Appetit, aber nur kleine Mägen.
Wenn Sie eine Fütterung auslassen oder sogar mehrere Tage lang nicht füttern, müssen Sie sich keine Sorgen
machen. Auch in freier Wildbahn fressen Fische manchmal eine Zeitlang nichts, wenn sie nichts finden können.
Sollten Sie also übers Wochenende verreisen, brauchen Sie nicht nach einem "Fischsitter" zu suchen.
Wenn Sie jedoch länger als ein paar Tage weg sind, sollte jemand Ihre Fische füttern.
Wieviel Futter brauchen Ihre Fische?
Am einfachsten finden Sie heraus, wie viel Futter Ihre Fische brauchen, indem Sie sie während und nach der
Fütterung beobachten. Schwimmen auf der Wasseroberfläche keine Futterreste mehr, füttern Sie weiter, bis
die Fische aufhören zu fressen. Entfernen Sie dann das überschüssige Futter. So kann es das Wasser nicht
verunreinigen. Auf diese Weise werden Sie bald genau wissen, wie viel Futter Ihre Fische tatsächlich
benötigen.Meisten benötigen sie zur Fütterung der Fische ca. 3 - 4 Minuten pro Tag; diese Zeit sollten Sie
sich nehmen und gleichzeitig die Fische in Ihrem Verhalten beobachten, um eventuelle Krankheiten oder
Verhaltensstörungen frühzeitig zu erkennen.

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