Reptilien Schildkröten und andere Reptilien richtig ernähren und pflegen Vieler Menschen fühlen sich von dem
exotischen, oftmals bizarren Aussehen der Reptilien angezogen. Besonders Schildkröten werden gerne zu Hause
gepflegt, aber auch andere Reptilien wie Geckos oder Schlangen finden Liebhaber.
Das Richtige Terrarium Terrarium ist nicht gleich Terrarium! Bevor Tiere erworben werden, muss Klarheit über ihre Bedürfnisse herrschen und das Terrarium dementsprechend eingerichtet sein. Reptilien sind wechselwarme Tiere, die zur Aufrechterhaltung ihrer Körperfunktionen viel Wärme benötigen. Die meisten in Terrarien gepflegten Tiere stammen aus warmen bis heißen Gegenden der Erde, in der mittel- und nordeuropäischen Fauna sind Reptilien nur wenig vertreten.
Welche Terrarienarten gibt es für Schildkröten? Landschildkröten sollten währen der warmen Monate (auch nachts über 18 °C) grundsätzlich in einem Freigehege gehalten werden. Dazu muss das Gehege geräumig sein und sowohl sonnige wie auch schattige Plätze bieten. eine einzige ausgewachsene Landschildkröte benötigt mindestens 2 m2, mehrere Tiere entsprechend mehr. Ausbruchssicherheit ist sehr wichtig. Schildkröten sind erstaunlich gute Kletterer! Auch unter einem nicht tief genug (30cm) im Boden verankerten Zaun können Sie sich durcharbeiten.
Eine Bedrohung durch andere Tiere (z.B. Katzen, Hunde oder Nagetiere) muss ausgeschlossen sein. eine flache Wasserstelle zum Trinken darf nicht fehlen. Für Ruhezeiten brauchen die Schildkröten ein Schlafhaus. Auch eine freie Haltung im Garten ist möglich . Das setzt aber voraus, dass:
Wasserschildkröten benötigen eine
Kombination aus Terrarium und Aquarium - ein Aquaterrarium das aus einem Wasser- und einem Landbereich
besteht. Das Wasser muss so tief sein, dass die Schildkröten vollständig untertauchen können. Als
Faustregel gilt: Die Wassertiefe soll in etwa der Panzerbreite entsprechen. Die Wassertemperatur sollte je
nach gepflegter Schildkrötenart zwischen 20 - 28 °C liegen. Zum Erwärmen des Wassers verwenden Sie am
besten Wärmestrahler. Regelheizer, wie sie für Aquarien üblich sind, werden von den kräftigen
Schildkröten leicht beschädigt oder zerstört.
Wüstenbewohner und Ihr Zuhause Für Tiere, die ein trocken-warmes Klima benötigen (z.B. Geckos viele Schlangen) ist ein Wüsten -Terrarium erforderlich. Ein solches Terrarium ist überwiegend mit Sand und Steinaufbauten eingerichtet. Eine Variante ist das Felsen-Terrarium, das nahezu ausschließlich mit Steinen eingerichtet ist. Achten Sie darauf, Steinaufbauten stabil zu befestigen. Die Tiere klettern in den Aufbauten und können wacklige Konstruktionen zum Einsturz bringen und sich dabei verletzen!
Verwenden Sie zum Verbinden der Steine ausschließlich Materialien (Spezialkleber, Bänder usw.) aus dem Zoofachhandel. Mörtel und Steinkleber aus dem Baumarkt enthalten oft giftige Stoffe. Als Pflanzen kommen nur sehr widerstandsfähige dickblättrige Pflanzen, Agaven, Kakteen o.ä. in Betracht. Sinnvoller ist aber auch hier, auf eine Bepflanzung ganz zu verzichten.
Regenwaldbewohner und Ihr Zuhause Für Tiere aus feucht-warmen Gebieten ist ein Regenwald-Terrarium ein geeigneter Lebensraum. Ein solches Terrarium ist hoch, dicht bepflanzt und bietet viele Klettermöglichkeiten. Es ist geeignet für alle Regenwaldbewohner (Anolis, Strumpfbandnattern, Chamäleons u.a.). Denken Sie daran, alle Bauten sicher zu befestigen, damit sie nicht durch kletternde Tier einstürzen. Achten Sie beim Kauf eines Terrariums auf die geeignete Bauweise und die richtige Größe. Erkundigen Sie sich über den Platzbedarf Ihrer Tiere.
Frischluftzufuhr ist unbedingt nötig. Abgesehen davon, dass die Luft sonst sehr schnell verbraucht wird,
bildet sich durch das warme Terrarienklima vor allem bei Aquaterrarien und Regenwaldterrarien Kondenswasser
auf den Scheiben, das die Sicht behindert. Außerdem steigt das Risiko der Schimmelbildung.
Ohne Technik geht es nicht: Zur Beleuchtung bepflanzter
Terrarien bieten sich beispielsweise Leuchtstoffröhren mit hohem UV - Anteil an, wie sie in der
Aquaristik verwendet werden. um den Tieren Wärme und helles Licht (Sonnenersatz) zu bieten, empfiehlt sich
die Verwendung heller Glühlampen o.ä. für sehr wärmebedürftige Tiere wird zusätzlich eine infrarot -
Lampe benutzt, die nur Wärme, aber praktisch kein Licht abgibt. Erkundigen Sie sich beim Kauf nach dem
Mindestabstand der Beleuchtung, um Verbrennungen zu vermeiden. alle Lampen müssen so angebracht sein, dass
die Reptilien (z.B. Schlangen) nicht damit in Berührung kommen können. Zum Ausgleich des Sonnenmangels sollte
zweimal wöchentlich eine UV-Bestrahlung durchgeführt werden (maximal 5 Minuten, längere Bestrahlung führt
zu Verbrennungen). Das Wasser bei Aquaterrarien wird mit Wärmestrahlern erwärmt. Montieren Sie diese so, das
sie längere Zeit eingeschaltet bleiben können, ohne Verbrennungen zu riskieren. Die Verwendung von Aquarium
- Regelheizern aus Glas ist nicht empfehlenswert. Wasserschildkröten sind kräftige Tiere, die den Heizer vor
allem bei Schreckreaktionen leicht zerschlagen.
Welches Futter brauchen Reptilien? In der Natur suchen sich Schildkröten und andere Reptilien selbständig ausgewogenen Nahrung. von Menschen gepflegte Tiere sind jedoch auf die Nahrung angewiesen, die ihnen gegeben wird. Vergessen Sie als Pfleger deshalb nie, dass allein sie für die artgerechte, abwechslungsreiche Ernährung und damit das Wohlergehen Ihrer Pfleglinge verantwortlich sind. die Nahrung muss alle lebensnotwendigen Inhaltsstoffe enthalten. Dazu gehören z.B. Mineralien, Calcium und Vitamine. Reptilien benötigen diese Stoffe zum Aufbau des Skeletts und des Panzers bzw. Schuppenkleids sowie gegen Krampf- und Lähmungserscheinungen. Besonders Schildkröten leiden häufig an Verstropfung. Sie benötigen daher ausreichen Ballaststoffe, die vorbeugend gegen Darmträgheit wirken. einige ungespritzte Salatblätter oder ein gelegentliches Stückchen mageres Fleisch reich zur ausgewogenen Ernährung von Reptilein nicht aus. Neben der Nahrungsmenge kommt es ganz besonders auf die Qualität des Futter an.
Auch frisches Obst und Gemüse sollten zwischendurch auf dem Speiseplan stehen. Beliebt sind
beispielsweise Salat, Löwenzahn, Gurken, Tomaten und Bananen. Mitunter weigern sich Schildkröten unbekannte
Futtersorten zu fressen. Nahrungsverweigerung ist ein Zeichen dafür, dass die Schildkröten bisher zu
einseitig ernährt worden sind. Schildkröten können dann sehr eigensinnig sein, wenn sie unbekanntes Futter
erhalten. Es ist aber nicht schwierig, sie auf den Geschmack zu bringen: Mischen sie das neue Futter mit dem
altbekannten und reduzieren Sie nach und nach die Menge des alten Futters. Ihre Schildkröte wird dann das
für sie neue Futter gerne fressen.
Wie soll gefüttert werden? Erwachsene Schildkröten sollten zweimal täglich, aber ein bis zwei Tage pro Woche nicht gefüttert werden. Junge Schildkröten brauchen mehrmals täglich Futter. Füttern Sie nicht mehr, als die Tier in wenigen Minuten fressen. Wenn mehr als nötig gefüttert wird, besteht die Gefahr der Verfettung und von Verdauungsstörungen. Futter und Trinkwasser müssen Raumtemperatur haben. zu kaltes Futter führt zu Verdauungsproblemen oder sogar Darmerkrankungen!
Sind Reptilien so robust, wie sie aussehen? Schildkröten und andere Reptilien sehen sehr robust, ja geradezu unverwüstlich aus. Trotzdem sind sie empfindliche und sensible Tiere, die unter unsachgemäßer Haltung und Behandlung leiden. Schildkröten sind keine Spielzeuge! Gerade kleine Kinder gehen oft zu grob mit den Tieren um, die ihre Angst und ihre Schmerzen nicht einmal durch eine Stimme ausdrücken könne. Auch warnende Drohgebärden, mit denen z.B. ein Hund anzeigt, dass der Spaß nun zu Ende ist, nehmen Schildkröten nicht ein. mache Menschen erkennen daher nicht, dass die Schildkröte einfach nur in Ruhe gelassen werden möchte, wenn sie sich z.B. in den Panzer zurückzieht.
Informieren Sie sich vor dem Erwerb eine Reptils über die richtigen Pflegebedingungen. Erklären Sie Ihren Kindern, dass Schildkröten artgerechte pflege benötigen, und berücksichtigen auch Sie selbst diesen Hinweis. Dann werden Sie und Ihre Kinder Lange zeit Freude an dem gepanzerten Haustier haben.
Mehr Informationen bezüglich Reptilien und Schildkröten erhalten Sie bei einem persönlichen Besuch bei Zoo-Brugger.
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